Vierzig Jahre Betriebszugehörigkeit. Galt es früher noch als Makel im Lebenslauf mehrfach den Arbeitsgeber gewechselt zu haben, ist dies heute eine Selbstverständlichkeit. Ein freiwilliger Jobwechsel mit 30, 40 oder 50 gehört zum persönlichen Werdegang fast jeder Karriere. Die Motivation altbekannte Muster zu verlassen, ist vielfältig. Frust, Überlastung, mangelnde Anerkennung, Veränderungen im familiären Umfeld treffen hier zusammen mit dem Wunsch nach Führungsverantwortung, Selbstverwirklichung, monetären Anreizen oder spannenden Aufgaben. Übergreifend gilt: eine Kündigung muss stets wohl überlegt erfolgen und nicht spontanen Stimmungen Rechnung tragen.

Statistisch wechseln in Deutschland im Jahr über 3% der Beschäftigten den Job, etwas über die Hälfte davon freiwillig, das ergab eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Sinnvoll ist ein Jobwechsel vor allem, wenn er der Erreichung eines bestimmten Zieles dient und nicht der Vermeidung bestehender Schwierigkeiten, beispielsweise persönlicher Konflikte im bisherigen Arbeitsumfeld. Unterscheiden lassen sich für jeden Wechsel sogenannte Push- und Pull-Faktoren.

Push-Faktoren

14 Uhr, die Mittagspause ist gerade erst vorüber und schon drehen sich die Gedanken nur darum, wann endlich der Feierabend eingeläutet werden kann. Wohl jeder kennt solche Tage, daran ist nichts Verwerfliches, häufen sich jedoch die Symptome der Unzufriedenheit, gilt es die eigene Position zu analysieren. Fühlen sie sich wohl in ihrem Team? Werden sie geschätzt? Finden ihre Vorschläge Anerkennung und werden umgesetzt? Entspricht ihre Arbeitsumgebung ihren Anforderungen für optimale Leistung? Wenn sie all diese Fragen negativ beantworten stimmt etwas in ihrem Job nicht mehr. Kommen nun noch Entwicklungsstillstand, Verlust der Leidenschaft für eine Tätigkeit, Unter- oder Überforderung, eine wirtschaftliche Krise des Unternehmens oder Stressbegleiter wie Magen- oder Rückenprobleme hinzu, liegen gute Gründe für einen Wechsel vor.

Pull-Faktoren

Neben den Dingen, die dafür sorgen, dass man sich an seiner alten Stelle nicht mehr richtig aufgehoben fühlt, gibt es auch jene Aspekte, die eine neue Position besonders attraktiv machen.

  • Aufstiegschancen
  • Finanzielle Anreize
  • Spannende Aufgaben, die der fachlichen oder persönlichen Entwicklung Schwung geben können.
  • Attraktive Arbeitsumgebung, sowohl im Betrieb als auch außerhalb des Unternehmens.
  • Mehr Leitungsfunktion
  • Markenattraktivität des Arbeitsgebers
  • Arbeitsplatzsicherheit
  • Weiterbildungsprogramme

Den Anstoß zur beruflichen Neuorientierung gibt somit oftmals die Vergangenheit, der Erfolg des Jobwechsels hängt jedoch von den Perspektiven für die Zukunft ab.

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