In unserem Engagement als Personal-berater*innen, vor allem in der Interaktion mit Kandidaten*innen und Mandanten*innen, geht es vor allem darum, in einem beruflichen Kontext potenziell gut zueinander passende Menschen in einen produktiven Dialog zu bringen und im gesamten Prozess unterstützend in ein neues, erfolgreiches Arbeitsverhältnis zu begleiten. Das erfordert – nach intensiven Vorarbeiten – eine Vielzahl klärender, abstimmender und vermittelnder Aktivitäten, die wir mit Respekt für einen nachhaltig lohnenden Ressourceneinsatz aller Beteiligten proaktiv und verlässlich gestalten wollen. Einfacher gesprochen: Es geht dabei um Terminliches in Zeit und Ort, um Teilnahme, um Vor- und Nachbereitung und um inhaltliche, formalrechtliche Notwendigkeiten, vor allem um eine gute Kommunikation.

Wenn Organisationen in ihren niedergeschriebenen Werten den Respekt begrifflich hervorheben, dann kommt das immer gut an. Oder wenn Fußballer das Wort Respekt auf ihren Trikots tragen und vor Beginn des Spiels dafür niederknien, dann jubelt die Menschenmenge. Heutzutage haben wir Respekt vor Völkern, die für ihre Freiheit auf die Straße gehen, vor Berufsgruppen, die Menschen helfen, Respekt im Umgang mit Tieren und vor vielem mehr. Leider machen meine Teammitglieder und ich jedoch immer häufiger die Erfahrung, dass die Bedeutung von Respekt auf der Individualebene entweder nicht richtig verstanden oder eben als die Angelegenheit der Anderen, also einseitig interpretiert wird.

Wie könnte es sonst sein, dass wir z.B. beim Kontaktieren eines Kandidaten, um ihm z.B. viel Erfolg bei seinem in einer Stunde stattfindenden Interview zu wünschen, erfahren, dass sich dieser 250 km vom Zielort entfernt noch nicht einmal auf den Weg gemacht hat und es heute „wahrscheinlich“ nicht mehr schaffen werde, weil die ganze Woche schon recht stressig ist. Er würde sich nochmal melden, wenn es besser aussieht. … eine überraschende Aussage von einem „High Potential“ Kandidaten, der kundtat, „Feuer und Flamme“ für die besetzende Position zu sein und dem kein Termin zu früh sein konnte. Leider waren seitens des Mandanten wichtige Gesprächspartner für das persönliche Interview von auswärts bereits angereist und das umsonst. Auch bei Telefon- und Videokonferenz-Interviews bemerken wir zunehmend sog. „No Show Ups“ und die Notwendigkeit, Kandidaten*innen „hinterher“ zu telefonieren.

Am deutlichsten treten solche Fehlentwicklungen im Verhalten auf, wenn Kandidaten*innen bereits eine mündliche Zusage bekommen haben und auf einen zugesandten Vertragsentwurf überhaupt nicht reagieren und auch nicht mehr für eine Klärung der Situation zu erreichen sind. Der Mangel an Respekt für das Engagement der beteiligten Personen (=Motivation) und der eingesetzten Ressourcen (=produktive Zeit und Kosten) führt zu einer unnötigen Verschwendung für Unternehmen und Personalberater*innen.

Eine ähnlich ausgeprägte Respektlosigkeit verzeichnen wir leider auch bei Unternehmen im Umgang mit Kandidaten*innen, meist ad hoc in terminlicher und personeller Hinsicht. Gut vorbereitete Kandidaten*innen, die sich aufgrund einer längeren Anreise für das Gespräch einen Tag Urlaub genommen haben, erleben erst oft vor Ort bzw. kurz davor, dass der Termin entweder ausfällt oder wichtige Gesprächspartner bzw. Entscheider nicht teilnehmen werden.

Wir, als Personalberater, sind – trotz unseres kommunikativen Engagements – in jedem Fall von solchen Entwicklungen negativ betroffen, und damit ist auch der entscheidende Faktor für den Umgang mit Respekt benannt. Kommunikation!

Zu keiner Zeit in der Geschichte der Menschheit haben wir derart viele Möglichkeiten der Kommunikation gehabt wie heute. Wir kennen sie (fast) alle, beherrschen die meisten davon und können sie je nach situativer bzw. persönlicher Präferenz nutzen. Ebenso stehen uns für Zeit- und Termin-Management, ob in der Selbstorganisation oder in organisatorischen Strukturen, smarte digitale Tools zur Verfügung, die uns bei unserem Wunsch für einen gegenseitig respektvollen Umgang mit unseren Ressourcen unterstützen. Nur: Das ist eben nicht nur die Angelegenheit der Anderen, denen wir gerne applaudieren. Respekt fängt bei uns selbst an und die Formel ist denkbar einfach.

Fairness = Respekt und Kommunikation

Fairness ist für unser Team ein Mantra, mit dem wir jeden Tag erneut dazu beitragen wollen, dass gelebter Respekt und eine gute Kommunikation von unseren Mandanten*innen und Kandidat*innen nicht nur gerne angenommen werden, sondern auch gerne erwidert werden dürfen. Wir freuen uns darauf!

In eigener Sache

Seit kurzem sind wir Vollmitglied im DWV (Deutscher Wasserstoff- und Brennstoffzellenverband) in Berlin. Der DWV arbeitet seit über 25 Jahren als Dachorganisation für alle, „die sich für den allgemeinen Einsatz von Wasserstoff als Energieträger in der Wirtschaft einsetzen und dafür, dass Wasserstoff aus regenerativen Energien – für eine nachhaltige Energiewirtschaft – erzeugt wird.“ (Siehe https://www.dwv-info.de). Das Verzeichnis der Mitglieder umfasst viele namhafte Unternehmen, repräsentiert also das „Who Is Who“ der Branche und bietet mit internationalen Kooperationen ein hervorragendes Netzwerk für die gegenseitige Unterstützung, z.B. durch den Wissensaustausch mit ehrenamtlichen Experten, und für die gebündelte Arbeit mit wichtigen Stellen in Politik, Wissenschaft und Gesellschaft.

Für uns, als bislang einzige Personalberatung im DWV, ist die aktive Mitgliedschaft und Mitarbeit nicht nur ein wichtiger Beitrag für die Zielsetzungen des Verbands, sondern auch eine fantastische Chance, am Puls der Entwicklungen und Anforderungen der Branche hinsichtlich der Humanressourcen zu sein und zu bleiben.

Aus dem Munde von

Francis-Marie Martinez Picabia (franz. Schriftsteller und Maler) gibt es herrliche provokative Aphorismen wie dieses hier: „Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.“ Das Zitat stammt zwar aus einer Zeit, in der furchtbare Kriege die damaligen Lebensumstände so dramatisch verändert haben, dass ein engstirniges „Weiter so!“ keine Zukunftsoption sein konnte. In unserer aktuellen Zeit hat dieser Satz sogar noch erheblich an Bedeutungsgewicht zugenommen und lädt uns zu mehr Mut zu Ideenkreativität und zu Veränderungen ein.Oder dieses: „Wenn man saubere Ideen haben will, soll man sie so oft wechseln wie ein Hemd.“ (um 1921)

 

Marion Käser-Seitz

Marion Käser-Seitz

Managing Partner der QRC Group

Fürth / Essen / Kaiserslautern

Tel.: +49 911 237 33 277
Mobil: +49 170 7979880
E-Mail: marion.kaeser-seitz@qrc-group.com

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