Die Energiemärkte wurden durch eine Reihe von Ereignissen in den letzten Jahren auf eine harte Probe gestellt. Die Erhöhung von Umlagen, die Preisexplosion im vierten Quartal 2021 und der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine führten zu einer massiven Steigerung der Energiepreise und deren Volatilität. Diese Entwicklung stellte die Risikomanagementsysteme der meisten Energieversorger vor große Herausforderungen und überforderte auch viele verantwortliche Führungskräfte.

Die Marktliberalisierung kam 1998 und jetzt trifft sie alle mit voller Wucht

Die Liberalisierung des Energiemarktes im Jahr 1998 führte zu einem grundlegenden Wandel der Anforderungen an Geschäftsführer, Vertriebs- und Energiebeschaffungsleiter. Energie wurde zu standardisierten Derivaten, die an Börsen gehandelt und mit denen spekuliert wird. Die Verwendung von Finanzinstrumenten wie Optionen, Spreads und Futures erfordert ein tiefgehendes Verständnis für den (internationalen) Handel, die damit verbundenen Risiken und deren unterschiedliche Ausprägungen. Allerdings verfügen nicht viele Manager über die erforderliche Expertise insbesondere angesichts der begrenzten Anzahl von Unternehmen, die über einen eigenen relevanten Marktzugang (inklusive Tradingfloor) verfügen. In Deutschland gibt es daher mehr Stadtwerke und Energieversorger als qualifizierte Manager mit dem erforderlichen Wissen.

Trotz der Einschätzung vieler Manager, Headhunter, Aufsichtsräte und Bürgermeister, dass ein Generalist als Geschäftsführer bzw. Vorstand ausreicht, um diese Herausforderungen zu bewältigen, ist diese Annahme problematisch. Die Bereiche Energievertrieb und Energiebeschaffung erfordern beide spezialisierte Fachkenntnisse. Wenn der Generalist nicht über die erforderliche Fachkenntnis verfügt, kann dies zu einer Katastrophe führen. In der Energiebeschaffung strebt man es an, möglichst viele Risiken abzusichern, während der Vertrieb unter dem Druck steht, günstige Preise anzubieten. Beim Generalisten (Geschäftsführer/Vorstand) setzt sich daher derjenige durch, der besser „schwätzen“ kann, nicht derjenige, der die beste Lösung für das Unternehmen bietet. Eine Entscheidung des übergeordneten Generalisten (CEO), die ausschließlich aufgrund der kommunikativen Fähigkeiten des jeweiligen Vertriebs- oder Beschaffungsleiters zustande kommt, könnte in dieser komplexen Dynamik zu unangemessenen Ergebnissen führen.

Unkenntnis des Marktes führt zu überhöhten Preisen der Anbieter

Die Konsequenz besteht darin, dass viele Energieversorger entweder in einem schlechten Licht stehen oder derzeit noch scheinbar positiv wahrgenommen werden, die grauen Wolken aber am Horizont schon deutlich sichtbar sind. Fachleute auf dem liberalisierten Energiemarkt analysieren Jahresabschlüsse und erkennen genau, welcher Manager in den letzten Jahren erfolgreich gewirtschaftet hat und welcher nur oberflächlich betrachtet als erfolgreich gilt. Mit der notwendigen Expertise lassen sich jene identifizieren, die möglicherweise bereits nach neuen beruflichen Herausforderungen suchen, bevor die Ergebnisse im nächsten Jahr sie dazu zwingen.

Kürzlich fragte mich die Geschäftsführerin eines relativ großen Stadtwerkeverbunds, ob sie die viel zu teuer am Markt beschafften Mengen jetzt nicht einfach wieder am Markt verkaufen, die Verluste im Vertriebsportfolio des entsprechenden Segments verbuchen und zu den aktuellen Kosten neu beschaffen solle. Das geht natürlich nicht, denn dann hätten wir nicht nur eine zusätzliche Preiserhöhung durch den Bid-Offer-Spread beim Verkauf der zu teuren Mengen und dem Wiedereinkauf der benötigten Energiemengen am Markt – nein, wenn man das so machen würde, wäre man sehr schnell nicht mehr in der Lage, die „Billigkeit der Preise“ nachzuweisen und das führt dann zu den nächsten Problemen. Ein anderer Geschäftsführer sagte: „Wir haben doch alles richtig gemacht, wir haben doch strukturiert beschafft!“ Mit der falschen Beschaffungsstrategie kann man zum falschen Zeitpunkt Energie einkaufen – ob strukturiert oder in der Vollversorgung. In diesen Fällen haben die verantwortlichen Führungskräfte möglicherweise versäumt, ihre Geschäftsführer angemessen einzubeziehen, was zu einem Verlust der übergreifenden Perspektive führte, da sie diese selbst auch nicht hatten.

Aktuell erleben wir eine Überflutung mit Managern, die auf der Suche nach neuen Herausforderungen sind. Headhunter sehen die vermeintlich positiven Zahlen an Bewerbungen und bieten diese Manager an, als hätten sie eine besonders wertvolle Entdeckung gemacht. Auf der Seite der Einstellenden gibt es häufig Gremien, die aus Bürgermeistern, Amtsleitern, Stadtratsmitgliedern usw. bestehen – also Personen, die keine Experten auf dem liberalisierten Energiemarkt sind und erstaunt sind, dass sich solche „Hochkaräter“ auf die Stelle bei Ihnen beworben haben. Wie gesagt, es bewerben sich auch sehr gute Manager auf Positionen, vor allem in attraktiven Regionen, aber manchmal genügt das entsprechende Fachwissen und ein Blick in die Jahresabschlüsse der entsprechenden Unternehmen (aus denen diese Manager kommen), um die Spreu vom Weizen zu trennen.

Und dann gibt es noch die Expertinnen und Experten für die Suche nach Talenten!

An dieser Stelle hätte ich gerne jemanden, der mich fragt: „Warum haben Sie sich gerade der QRC Group als Partner angeschlossen?“ Dann würde ich sagen: „Ganz klar, die Berater bei der QRC Group bestehen aus Experten, die vor ihrem Wechsel zur QRC Group selbst in den Bereichen als Manager tätig waren, in denen sie nun Talente vermitteln.“

Ich bin zur QRC Group gekommen, weil ich mit meiner Expertise die Bereiche strategische Ausrichtung von Unternehmen, Energie- und Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Breitbandbetrieb und Betrieb von Rechenzentren, Bäder und Daseinsvorsorge abdecke. Insbesondere die Themen Handel, Portfoliomanagement, Vertrieb und neue Dienstleistungen, die Transformation des Kerngeschäfts der o. g. Unternehmen in die Zukunft – also das Geschäft, mit dem Energieversorger ihr Geld verdienen – beherrsche ich so gut, dass ich Ihnen bei der Auswahl der entsprechenden Top-Führungskräfte oder Expertinnen und Experten genau sagen kann, wer sein Handwerk wirklich beherrscht und wer nur oberflächlich qualifiziert ist.

Um die eingangs gestellten Fragen zu beantworten: Natürlich ist es entscheidend, dass ein Headhunter in diesem Bereich die Feinheiten des liberalisierten Marktes versteht. Dies beinhaltet die Fähigkeit, zu erkennen, ob ein Manager „auf der Flucht“ ist, wie auch die Fähigkeit, nicht nur die scheinbar talentierten, sondern die tatsächlich herausragenden Persönlichkeiten zu identifizieren.

In Bezug darauf, ob etablierte Headhunter gut aufgestellt sind, kann ich keine definitive Antwort geben. Um dies zu erfahren, empfehle ich, gezielte Fachfragen zu stellen. Was ich jedoch mit Sicherheit sagen kann, ist, dass die QRC Group als etablierter Berater in sämtlichen Bereichen, in denen sie Talente vermittelt, eine exzellente fachliche Expertise aufweist. Dies ist unser Anspruch und keineswegs weniger.

Bitte sprechen Sie mich an!

Michael Reiß

Michael Reiß

Michael Reiß

Partner der QRC

E-Mail: michael.reiss@qrc-group.com
Tel: +49 (0) 176 / 43 606 013

 

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