Unser Thema heute: Die verzweifelte Suche nach dem perfekten Stellentitel
Der erste Eindruck zählt – das gilt auch für Stellenanzeigen! Verrückte Konstrukte und außergewöhnliche Bezeichnungen im Jobtitel bringen uns auf der Suche nach dem perfekten Kandidaten oft nicht sehr weit. Der Stellentitel ist nämlich der erste Berührungspunkt zwischen Kandidat:in und Unternehmen – er entscheidet darüber, ob die Stellenanzeige überhaupt gelesen oder weiter nach der Traumstelle gesucht wird.
Es lohnt sich also, bei der Wahl des Jobtitels ein paar Dinge zu beachten. Denn: Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance.
6 einfache Tipps von uns, damit Ihre Stellentitel in Zukunft zum Erfolg werden
1. Fokus
Definieren Sie zunächst die Hauptaufgaben, Verantwortlichkeiten und Fähigkeiten, die für die Position relevant sind. Unsere Erfahrung zeigt, dass dies hilft, den Fokus des Stellentitels zu bestimmen.
2. Keywords
Identifizieren Sie alle relevanten Keywords, die in der Branche oder für die spezifische Position häufig verwendet werden. Diese sind unerlässlich, da sie helfen, die Stellenanzeige für relevante Suchanfragen zu optimieren und potenzielle Bewerber:innen anzusprechen.
3. Optimierung
Fassen Sie sich kurz – 50 Zeichen inklusive Leerzeichen reichen in der Regel aus, um den perfekten Stellentitel zu formulieren. Es gibt jedoch Ausnahmen, denn eine detaillierte Beschreibung ist das A und O eines guten Jobtitels. Deshalb dürfen unserer Meinung nach Informationen wie Hierarchiestufe oder ein Hinweis auf die mögliche Tätigkeit im Unternehmen nicht fehlen, auch wenn es dann ein paar Zeichen mehr sind.
Beispiel: Senior Online Marketing Manager (m/w/d) – Instagram und TikTok
4. Kein Schnickschnack
Verzichten Sie auf moderne oder besonders kreative Berufsbezeichnungen, da diese leider oft zu Missverständnissen und/oder Unklarheiten führen. Die im deutschen Sprachraum üblichen und etablierten Bezeichnungen bleiben die beste Möglichkeit, um einen Stellentitel eindeutig zu formulieren. Auch Großbuchstaben, firmeninterne Bezeichnungen und Abkürzungen (außer den gängigen wie SAP o.ä.) sind im Jobtitel fehl am Platz.
5. Genderneutralität
Um alle Geschlechter anzusprechen, sollten Sie neben m/w für männlich und weiblich auch d oder x für das dritte Geschlecht verwenden. Sie signalisieren damit, dass Ihr Unternehmen ein inklusives Arbeitsumfeld fördert, in dem Menschen unabhängig von ihrer geschlechtlichen Identität oder Ausdrucksweise willkommen sind und setzen somit ein Zeichen für Gleichberechtigung und Chancengleichheit.
6. Testen
Wenn Sie unsicher sind, welcher Stellentitel nun besser funktioniert, dann testen Sie es einfach. Verwenden Sie verschiedene Jobtitel in Stellenanzeigen und verfolgen Sie die Reaktionen und Bewerbungen, um herauszufinden, welcher Titel, die meiste Aufmerksamkeit und das größte Interesse weckt.
Zum Schluss: Erfahrungen aus der Personalberatung
Die Suche nach dem perfekten Stellentitel erfordert mindestens die gleiche Sorgfalt und Aufmerksamkeit wie die Formulierung der Aufgaben, Anforderungen, Rahmenbedingungen und eine ansprechende Optik. Investieren Sie in jedem Fall in Ihren individuellen Stil und machen Sie Ihre Stellenanzeigen persönlich, authentisch und einzigartig. Wir sind der Meinung, dass der Erfolg oft mehr von der Form und Individualität als vom Inhalt abhängig ist.
Für Kandidat:innen haben wir ebenfalls einen Tipp: Auch wenn Sie der Inhalt einer Stellenanzeige auf den ersten Blick nicht überzeugt, Sie aber die Form oder das Unternehmen interessant finden, dann lohnt es sich oft auf der Website des Unternehmens weiter zu recherchieren. Vielleicht begeistert Sie dort ein Mitarbeitervideo, spezielle Arbeitgeberangebote und Entwicklungsmöglichkeiten oder Sie finden weitere persönliche Vorteile, die Sie motivieren, sich doch noch zu bewerben.
Eine Stellenanzeige zeigt (schließlich) nur etwas. Das klingt banal, aber Menschen zählen mehr als Stellentitel, Funktionsbeschreibungen, Kompetenzen und Profile. Aus Erfahrung können wir sagen, dass wir am Ende der Gespräche oft deutlich mehr Match sehen, als wir am Anfang beim Abgleich von Stellenanzeige und Bewerbung eingeschätzt haben.