Digitalisierung ist auch in der chemischen Industrie ein wichtiges Thema und ein zentraler Schlüssel für „Chemie 4.0“. In der öffentlichen Wahrnehmung und auf dem Arbeitsmarkt wird die Branche aber nur selten mit Digitalisierung in Verbindung gebracht. Das hat gute Gründe und daher stellt sich die Frage, wie gut Chemieunternehmen darauf vorbereitet sind, Schlüsselpositionen in der Digitalisierung zu besetzen.
IoT schon lange gelebte Realität
Die Chemiebranche unterliegt in weiten Teilen anderen Abhängigkeiten als diskrete Fertigungsindustrien wie Maschinenbau oder Automobilindustrie. Dies liegt unter anderem an der hochgradig komplexen Verbundproduktion und den sehr langen Anlagen-Laufzeiten. Einer einfachen Übernahme bereits etablierter Konzepte sind daher enge Grenzen gesetzt. Hinzu kommt, dass die Steuerung von komplexen Produktionsprozessen mit Hilfe von Sensorik in der Chemie schon „Tagesgeschäft“ war, bevor in anderen Branchen „Internet of Things“ zum Hype wurde.
Digitalisierung ist daher in der chemischen Industrie gelebte Realität, wenn auch in bestimmten, abgegrenzten Bereichen. Das Hauptaugenmerk der Digitalisierung in den letzten Jahren hat sich vor allem darauf konzentriert, Effizienzpotentiale in Vertrieb und Verwaltung zu realisieren.
Digitalisierung von R+D erst in Anfängen
Viele Beobachter gehen davon aus, dass der nächste Digitalisierungs-Schub besonders die Bereiche Forschung und Entwicklung nachhaltig verändern wird: einerseits geht es um eine effizientere Produktentwicklung, z.B. in Form kürzerer Produktentwicklungszeiten (u.a. durch die Nutzung von HPC und datenbasierte Forschungsansätze). Anderseits wird der Einsatz von Machine Learning und fokussierter AI die Entwicklung grundsätzlich neuer Produkte massiv Verändern und voranbringen.
In der Konsequenz muss und wird sich die chemische Forschung und Entwicklung weiter als bisher für Informatiker bzw. Chemie-Informatiker öffnen. Aktuell ist diese Entwicklung besonders im Mittelstand erst in Anfängen sichtbar, wie die Beobachtung des Arbeitsmarktes zeigt. Bei Großunternehmen findet man dagegen durchaus Profile, die sich derzeit auf zwei Domänen konzentrieren:
– Data Scientists und
– Machine Learning Experten
Diese Qualifikationen sind wenig überraschend auch in anderen Branchen stark gefragt. Anders als die „Bioinformatik“, sind „Chemieinformatik“ oder „Computational Chemistry“ an Universitäten aber eher ein Nebenthema, so dass Fach- und Führungskräfte häufig in anderen Branchen gesucht und gefunden werden müssen.
Digitale Schlüsselpositionen für R+D erfolgreich besetzen
Die HR bewegt sich hier in anderen Bereichen das Arbeitsmarktes und agiert mit Kandidaten aus anderen Branchen, denen die spannenden Besonderheiten der Digitalisierung in der Chemie aktiv erst nahegebracht werden müssen. Viele Kandidaten haben ihre Ausbildung und ihre beruflichen Erfahrungen in anderen Branchen gemacht und sind sich häufig nicht sicher, wie sich Fachexpertise und Methodenkompetenz bei einem Wechsel in die Chemie anwenden lassen.
Externe Unterstützung kann hier der Schlüssel zum Erfolg sein. Lassen Sie uns miteinander über Ihre Herausforderungen bei der Besetzung digitaler Schlüsselpositionen sprechen.
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