Trends und Herausforderungen im HR-Management aufzuspüren und auf deren Relevanz hin zu betrachten, dieser Aufgabe hat sich die QRC Group mit ihrer Studie „100 Meinungen“ erstmals 2019 gestellt. Im schwierigen Umfeld der weltweiten Rezession durch die Corona-Pandemie ist für den Herbst 2020 die erneute Befragung von HR-Verantwortlichen und führenden Managern geplant. Im Vorfeld dazu führte Sepehr Mohajer, QRC Managing Partner in München, ein Interview mit Michael Dandorfer,  Vorstand der Münchner Bank. Einen Auszug dieses Gesprächs möchten wir Ihnen hier vorstellen.

 

Sepehr Mohajer: Die Megatrends der Gegenwart stellen große Herausforderungen an die Personalführung. Eine mögliche Lösung ist agile Führung. Wie lässt sich das veränderte Rollenverständnis von Führendem und Geführten kennzeichnen?

Michael Dandorfer: Für mich gibt es zwei unterschiedliche Sichtweisen auf das Thema agile Führung. Es gibt einen Bereich, bei dem es agile Führung im Sinne von „neue Wege gehen“ und „Veränderung vorantreiben“ benötigt. Nur wer sich als Führungskraft persönlich mit den Veränderungen in der digitalen Welt beschäftigt und veraltete Strukturen verändert kann die Mitarbeiter auf diesem Weg mitnehmen. Führungskräfte sind Vorbild im Hinblick auf das generelle Verständnis für die Funktionsweisen und die Nutzung neuer Technologien, Prozesse und Methoden.

Darüber hinaus gibt es einen werteorientierten, menschlichen Aspekt. Die Führungskraft unterstützt die Mitarbeiter bei der Entwicklung der Fähigkeiten, die für das Arbeiten in einer modernen Bank erforderlich sind. Dabei ermutigt sie sie zu mehr Eigenverantwortung für das eigene Kompetenzprofil und begleitet individuelle Entwicklungswege. Die Führungskraft ermächtigt und entwickelt Mitarbeiter zu eigenverantwortlichem Handeln und delegiert Verantwortung. Hier ist das Thema Agilität weniger gefragt als vielmehr Vertrauen.

 

Sepehr Mohajer: Stichwort Employer Branding. Es gilt die Arbeitsgebermarke nachhaltig positiv zu gestalten, um die besten Talente zu erreichen. Welchen Grundsätzen folgen Sie in Ihrem Unternehmen?

Michael Dandorfer: Ein nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften und die Beteiligung der Mitglieder an der Geschäftspolitik sind dabei in unserem Selbstverständnis verankert. Solidarität, Subsidiarität und Stabilität sind die Grundlage des genossenschaftlichen Erfolgsmodells und der Rahmen für eine nachhaltige Orientierung. Als Genossenschaft sind wir mehr als eine Bank. Die Münchner Bank versteht sich vielmehr als eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten, die ihre Stadt lieben, dieselben Werte teilen und sich gegenseitig unterstützen. Das bedeutet, wir beraten unsere Mitglieder und Kunden nicht nur genossenschaftlich und ganzheitlich, sondern bieten ihnen durch den Zugang zu unserer Community exklusive Vorteile. Das kann zum Beispiel über die Vermittlung von Ärzten oder Handwerkern bis hin zu Empfehlungen von Restaurants, Vereinen oder Schulen reichen. Auf diese Weise schaffen wir ein Netzwerk in der Region, in dem unsere Mitglieder sich in jeder Lebenslage gut aufgehoben fühlen.

Sepehr Mohajer: Digitale Transformation, ist in aller Munde. Banken gehören zu den Vorreitern. Wie gehen Sie als Führungskraft voran?

Michael Dandorfer: Der Weg der Digitalen Transformation ist durch eine schnelle Abfolge von Veränderungen gekennzeichnet, die zudem erhebliche bereichs-übergreifende Abhängigkeiten aufweisen. Die Vielfalt der Anforderungen wächst dabei weiter. Strategieumsetzung, Projektarbeit, Erfüllung weiterer regulatorischer Anforderungen, Fusionen und die stetige persönliche Reflexionsfähigkeit sind nur einige der Anforderungen. Um diese Veränderungen zu bewältigen, benötigt es engagierte, motivierte und qualifizierte Mitarbeiter, die bereit sind, die Veränderungen mitzutragen, mitzugestalten und zielgerichtet umzusetzen. Dafür braucht es einen Wandel im Führungsstil. Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass die Führungskraft Mitarbeiter inspiriert, ihnen Veränderungserfordernisse und Zielbilder aufzeigt, sie beteiligt und die individuellen Besonderheiten der Mitarbeiter (zum Beispiel ihre Erfahrungen, Potenziale, Fähigkeiten) berücksichtigt.

 

 

Zur Person Michael Dandorfer

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Nach erfolgreichem Abschluss seines Studiums zum Dipl.-Kfm. startete Michael Dandorfer seine Karriere in der Wirtschaftsprüfung und absolvierte die Prüfungen zum  Steuerberater und Wirtschaftsprüfer. Im Jahr 2010 schloss er sich dem Genossenschaftsverband Bayern e.V. an und war führend für die Organisation und Durchführung von Prüfungen zuständig. So lernte er auch die Münchner Bank näher kennen und wechselte als Generalbevollmächtigter im Jahr 2015 dorthin. Seit 2017 ist Michael Dandorfer Finanzvorstand der Münchner Bank und führt gemeinsam mit Sandra Bindler erfolgreich die genossenschaftliche Münchner Bank.

 

Zur Person Sepehr Mohajer:

Sepehr Mohajer

Sepehr Mohajer ist ein Berater aus der Praxis, der sich seit 2007 den Personalthemen gewidmet hat. Seit 2014 betreut Sepehr Mohajer als Managing Partner der QRC Group von München aus Unternehmen aller Größen in der DACH-Region. Sein Fokus liegt primär auf Informationstechnologie, Prozessindustrie und Finanzdienstleistungsbrache. Sowohl die Besetzung von TOP- und mittleren Managementpositionen aber auch Expertenpositionen in den Bereichen Beratung, Vertrieb und Marketing, Forschung und Entwicklung, Finanzwesen, Compliance und Personal zählen zu seinen besonderen Stärken.

Wenn Sie Interesse am vollständigen Interview haben, kontaktieren Sie bitte Sepehr Mohajer.

E-Mail: sepehr.mohajer@qrc-group.com

Tel: 089/76758945

https://www.qrc-group.com/partner/smo/

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