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Unser Thema heute:

Nachfolgeplanung in Familienunternehmen – Externe Geschäftsführung als Chance für nachhaltigen Erfolg

Als Personalberater erleben wir immer wieder, wie entscheidend eine vorausschauende Nachfolgeplanung für den langfristigen Erfolg von Familienunternehmen ist. Der Wechsel an der Unternehmensspitze stellt oft eine der größten Herausforderungen dar. Insbesondere dann, wenn keine familieninternen Nachfolger zur Verfügung stehen oder diese aus persönlichen Gründen auf eine operative Führungsrolle verzichten wollen. In solchen Fällen kann die Entscheidung für eine externe Geschäftsführung nicht nur notwendig, sondern auch eine echte Chance sein.

Nachfolge – mehr als nur ein Führungswechsel

Bei der Nachfolge in Familienunternehmen geht es nicht nur um einen Personalwechsel. Es geht um die Fortführung einer oft über Generationen gewachsenen Unternehmensphilosophie, um die Bewahrung von Werten und Traditionen sowie um die strategische Ausrichtung auf die Zukunft. Die Planung dieser Übergabe sollte daher frühzeitig beginnen – idealerweise mehrere Jahre, bevor ein Wechsel notwendig wird.

Frühzeitige Planung schafft Klarheit und ermöglicht ein strukturiertes Vorgehen bei der Auswahl und Integration eines Nachfolgers. Gerade bei der Suche nach externen Geschäftsführern ist dieser Vorlauf entscheidend. Denn neben der fachlichen Eignung müssen externe Kandidaten auch die kulturellen Werte des Unternehmens verstehen und leben können.

Externe Geschäftsführung als Option – warum und wann?

Nicht immer gibt es eine geeignete Nachfolge innerhalb der Familie. Manchmal fehlt das Interesse, manchmal die Kompetenz oder die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Gleichzeitig sehen wir als Berater oft, dass externe Führungskräfte neue Impulse und frische Perspektiven in das Unternehmen bringen können.

Ein externer Geschäftsführer kann helfen, das Unternehmen in eine neue Entwicklungsphase zu führen – zum Beispiel bei der Digitalisierung, beim Eintritt in neue Märkte oder im Rahmen einer Professionalisierung der Unternehmensstrukturen. Wichtig ist jedoch: Diese Entscheidung muss sorgfältig vorbereitet und gut begleitet werden, um Akzeptanz bei Gesellschaftern, Mitarbeitern und Kunden zu schaffen.

Der Auswahlprozess – mehr als ein Recruiting-Projekt

Die Auswahl eines externen Geschäftsführers unterscheidet sich deutlich von der Besetzung anderer Führungspositionen. Es geht nicht nur um Kompetenz und Erfahrung, sondern vor allem um das persönliche Wertegerüst, die Passung zur Unternehmenskultur und das Verständnis für die besondere Dynamik eines Familienunternehmens.

Wir raten unseren Mandanten, sich für diesen Prozess ausreichend Zeit zu nehmen und die Erwartungen an die neue Geschäftsführung klar zu definieren. Eine präzise Anforderungsanalyse bildet die Grundlage für eine zielgerichtete Suche. Im Auswahlprozess selbst ist es wichtig, potenzielle Kandidaten nicht nur auf ihre Managementfähigkeiten zu prüfen, sondern auch darauf, ob sie sich mit den Werten und Visionen des Unternehmens identifizieren können.

Ein strukturierter Onboarding-Prozess ist dabei unerlässlich. Die ersten 100 Tage entscheiden oft darüber, wie erfolgreich eine externe Führungskraft Fuß fassen kann. Offene Kommunikation, Transparenz in der Übergabe und eine aktive Begleitung durch Beirat oder Gesellschafterkreis sind dabei wesentliche Erfolgsfaktoren.

Vertrauen schaffen und Kontinuität sichern

Die größte Herausforderung für externe Geschäftsführer in Familienunternehmen ist meist das Thema Vertrauen. Die Familie muss sich darauf verlassen können, dass ihre unternehmerische Vision auch ohne ein Familienmitglied an der Spitze fortgeführt wird. Umso wichtiger ist es, dass der externe Geschäftsführer nicht als „Interimsmanager“, sondern als langfristiger Partner gesehen wird.

Erfolgreiche Nachfolgeregelungen zeigen, dass externe Geschäftsführer dann nachhaltig wirken können, wenn sie partnerschaftlich mit der Familie zusammenarbeiten und als integraler Bestandteil der Unternehmensführung wahrgenommen werden. Regelmäßiger Austausch, transparente Entscheidungsprozesse und eine enge Abstimmung mit den Eigentümern sind dabei unerlässlich.

Fazit: Frühzeitige Nachfolgeplanung öffnet Türen für neue Chancen

Frühzeitig geplante Nachfolgeregelungen schaffen Raum für Weitsicht und strategische Entscheidungen. In der Zusammenarbeit mit Familienunternehmen stellen wir immer wieder fest: Wer die Nachfolge rechtzeitig angeht, kann nicht nur Risiken vermeiden, sondern auch neue Potenziale erschließen. Die Entscheidung für eine externe Geschäftsführung mag zunächst als großer Schritt erscheinen – sie kann aber der Schlüssel zu nachhaltigem Wachstum und langfristiger Stabilität sein.

Als Personalberater begleiten wir diesen Prozess mit Fingerspitzengefühl, Expertise und einem klaren Blick für die Besonderheiten von Familienunternehmen. Denn am Ende geht es darum, Tradition und Innovation in Einklang zu bringen – zum Wohle des Unternehmens und der nächsten Generation.